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Kosten, Regulierungen, Abhängigkeit

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Europa opfert seine Automobilindustrie

Die jüngsten Aussagen von Luca de Meo, dem CEO von Renault, klingen wie ein echter Weckruf für die europäische Automobilindustrie. Seiner Meinung nach sieht die Zukunft der Elektrofahrzeuge (EVs) in Europa düster aus, geprägt von steigenden Kosten, immer strengeren Regulierungen und zunehmendem Wettbewerb aus China, der immer schwieriger zu bewältigen ist. Bei WOT teilen wir diese Einschätzung und sehen darin eine direkte Folge eines Europas, das zu sehr damit beschäftigt ist zu regulieren, anstatt zu innovieren.

Die Illusion des erschwinglichen Elektroautos 

Luca de Meo schätzt, dass die Kosten für Elektrofahrzeuge bis 2030 um 40 % steigen könnten – eine beunruhigende Prognose für einen Markt, der bereits unter Druck steht. Die europäischen Hersteller, die gezwungen sind, einen immer höheren Prozentsatz an Elektrofahrzeugen zu verkaufen, um die CAFE-Standards zu erfüllen, befinden sich zwischen erdrückenden regulatorischen Anforderungen und steigenden Produktionskosten. Diese Kosten, die hauptsächlich mit Batterien zusammenhängen, werden durch Chinas fast vollständige Kontrolle über die Rohstoffe noch verstärkt. Infolgedessen entfernt sich der Traum eines erschwinglichen Elektroautos immer weiter und wird durch unerschwingliche Fahrzeuge für den Durchschnittskonsumenten ersetzt.

Bei WOT sind wir der Meinung, dass Europa einen strategischen Fehler begangen hat, indem es so abrupte Übergänge erzwungen hat. Anstatt seine Hersteller mit vernünftigen Zeitplänen und einer kohärenten Strategie zur Sicherung der Rohstoffversorgung zu unterstützen, hat es die chinesischen Industrien begünstigt, die nun den Markt mit unschlagbaren Produktionskosten dominieren.

Erstickende Regulierung 

Europa scheint die Regulierung zu seinem Mantra gemacht zu haben. Zwischen den CAFE-Standards, den durch GSR2 auferlegten Zwängen (die manchmal absurde Systeme wie akustische Geschwindigkeitswarnungen vorschreiben) und den neuen Euro-Normen werden die europäischen Hersteller regelrecht erstickt. Noch schlimmer ist, dass diese Vorschriften die Kosten erhöhen, die letztendlich auf den Endkunden umgelegt werden. Das Ergebnis: ein wachsendes Desinteresse an Elektrofahrzeugen und eine Industrie am Rande des Zusammenbruchs.

Für uns als Spezialisten für zertifizierte Fahrzeugprogrammierungen haben diese Zwänge direkte Auswirkungen. Die Fahrzeuge werden immer komplexer, nicht um ihre Leistung oder Zuverlässigkeit zu verbessern, sondern um bürokratischen Anforderungen zu genügen, die oft von den Realitäten vor Ort abgekoppelt sind. Dies bremst die Innovation und verstärkt unsere Überzeugung, dass sich Europa, indem es als „Lehrer“ auftritt, einer Zukunft beraubt, in der es wieder führend sein könnte.

Die chinesische Bedrohung 

Während sich Europa in seinen Regulierungen verfängt, macht China große Fortschritte. Unternehmen wie BYD dominieren mittlerweile den europäischen Markt, dank einer effektiven Strategie und massiver staatlicher Unterstützung. Sie kontrollieren nicht nur die Lieferkette für Batterien, sondern betreiben auch aggressive Preispolitik, die ihren ausländischen Konkurrenten schadet. Diese wachsende Abhängigkeit von China wirft Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Souveränität und Nachhaltigkeit. Schließlich ist der Import von Fahrzeugen und Batterien vom anderen Ende der Welt alles andere als eine nachhaltige Lösung.

WOTs Meinung: Kurswechsel bevor es zu spät ist 

Bei WOT sind wir der Meinung, dass Europa seine Strategie radikal ändern muss. Anstatt unrealistische Ziele vorzugeben und übermäßig zu regulieren, ist es an der Zeit, lokale Innovationen zu fördern, Rohstoffe zu sichern und den Herstellern die Mittel zu geben, diese Transformation erfolgreich zu gestalten. Elektrofahrzeuge können Teil der Lösung sein, aber nicht unter den aktuellen Bedingungen.

Darüber hinaus ist es dringend erforderlich, die langfristigen Folgen dieser Entscheidungen zu berücksichtigen. Mit dem explosionsartigen Anstieg der künstlichen Intelligenz und dem damit verbundenen Energiebedarf steuern wir auf eine echte Versorgungskrise zu. Ohne eine globale Strategie und einen strategischen Kurswechsel läuft die europäische Automobilindustrie Gefahr, ihre Marktführer zu verlieren und das Feld besser vorbereiteten ausländischen Akteuren zu überlassen.

Fazit: Innovation, um nicht zu verschwinden 

Luca de Meo hat recht, den Alarm auszulösen. Europa steht an einem entscheidenden Wendepunkt, und es ist unerlässlich, die Innovation wieder in den Mittelpunkt seiner Prioritäten zu stellen. Bei WOT glauben wir, dass die Automobilindustrie noch eine vielversprechende Zukunft vor sich hat, aber nur, wenn ihre Akteure nicht durch unrealistische Regulierungen erstickt werden und wir unsere Souveränität nicht auf dem Altar eines schlecht durchdachten ökologischen Übergangs opfern. Die Zeit ist gekommen, dass Europa aufhört, nur ein Regulierer zu sein, und wieder zum Motor der Innovation wird.

 

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