OTA-Updates (Over-The-Air) sind in der modernen Automobilindustrie zu einem unverzichtbaren Thema geworden. Durch Tesla populär gemacht, ermöglichen sie die Fernaktualisierung der Bordcomputer unserer Fahrzeuge, ohne einen Werkstattbesuch. Für viele verspricht diese Technologie ständig optimierte Fahrzeuge mit regelmäßigen neuen Funktionen und Fehlerbehebungen. Doch obwohl dieses Versprechen verlockend ist, kann die Realität weitaus komplexer sein, vor allem aus der Sicht eines Fahrzeugtuners wie WOT.
Theoretisch stellt OTA einen großen Fortschritt dar. Es sind keine Werkstatttermine mehr notwendig, um die neueste Softwareversion zu erhalten, sei es für Kartographie, Batteriemanagement oder Fehlerbehebungen. Die Updates werden unauffällig im Hintergrund durchgeführt, oft nachts, und ermöglichen es den Fahrern, mühelos von einem stets aktuellen Fahrzeug zu profitieren. Dies verstärkt auch die Vorstellung eines „lebendigen“ Fahrzeugs, das sich auch lange nach dem Kauf weiter verbessert.
Tesla, ein Pionier in diesem Bereich, hat den Weg gewiesen, indem es seine Fahrzeuge über einen langen Zeitraum leistungsfähig und aktuell gehalten hat. Viele andere Hersteller, wie BMW, Mercedes und sogar Massenmarken wie Renault, haben sich auf den Weg gemacht, ähnliche Dienste anzubieten.
In der Praxis jedoch wird diese schöne Theorie oft durch reale Probleme getrübt. Kürzlich haben wir dies bei unserem WOT-optimierten Porsche Taycan erlebt, der ohne unsere Zustimmung ein Update startete, als das Fahrzeug dringend gebraucht wurde. Das Ergebnis: 30 Minuten Stillstand, während das Fahrzeug das Update versuchte – nur um schließlich zu scheitern und zur vorherigen Version zurückzukehren! Solche unerwarteten Situationen können schnell frustrierend werden, und das ist ein Problem, das wir bei bestimmten Herstellern häufig beobachten.
Ein weiteres Problem, das spezifisch für unsere WOT-zertifizierten Motoroptimierungen ist, betrifft die Auswirkungen von OTA-Updates auf Motormodifikationen. Ein Update kann eine Motoroptimierung überschreiben, die wir sorgfältig für unsere Kunden angepasst haben. Stellen Sie sich vor, ein Fahrzeug, das für eine Leistung gemäß seiner Zulassungsbescheinigung optimiert wurde, kehrt plötzlich nach einem OTA-Update in seine ursprüngliche Konfiguration zurück. Dies macht das Fahrzeug nicht nur nicht mehr konform, sondern löscht auch die gesamte geleistete Optimierungsarbeit.
Neben den normalen Updates eröffnet OTA den Herstellern auch eine neue Art der Kontrolle: die Monetarisierung von Optionen. Immer häufiger sehen wir Fahrzeuge mit elektronisch gesperrten Funktionen, die gegen eine zusätzliche Zahlung „freigeschaltet“ werden können. Dieses Modell ähnelt dem, was wir bei WOT mit der Motoroptimierung tun, wo wir das Potenzial von Motoren freisetzen, die oft identisch sind, aber absichtlich gedrosselt wurden, um weniger leistungsstarke Versionen zu schaffen.
Während WOT-Optimierungen den Besitzern echte Freiheit und maßgeschneiderte Optimierungen bieten, scheinen die Hersteller OTA zu nutzen, um Updates à la carte zu verkaufen. Was wie ein einfaches Sicherheitsupdate erscheint, wird manchmal zum Vorwand, um für Dienstleistungen oder Optionen zu berechnen, die das Fahrzeug bereits hardwareseitig besitzt.
Trotz seiner unbestreitbaren Vorteile wirft OTA wichtige Fragen der Kontrolle und Zuverlässigkeit auf. Bei WOT betrachten wir diese Updates als zweischneidiges Schwert. Einerseits können sie die Sicherheit und Leistung der Fahrzeuge verbessern, andererseits besteht die Gefahr, dass legitime Modifikationen, wie unsere zertifizierten Optimierungen, rückgängig gemacht werden und die Benutzererfahrung beeinträchtigt wird.
Der Schlüssel liegt in der Kontrolle: Der Nutzer sollte immer entscheiden können, wann und wie sein Fahrzeug aktualisiert wird. Es gibt noch Verbesserungsbedarf, insbesondere hinsichtlich der Zuverlässigkeit der Updates und der Möglichkeit, diese einfach zu aktivieren oder zu deaktivieren. Sobald ein Fahrzeug aus der Ferne verbunden ist, besteht das Risiko von Missbrauch oder Fehlfunktionen, die seine Nutzung beeinträchtigen können.
Bei WOT raten wir unseren Kunden, keine Updates durchzuführen, die die Motoroptimierung betreffen, ohne zuvor einen unserer Experten zu konsultieren. Einige Updates können es unmöglich machen, das Fahrzeug erneut zu optimieren, daher ist es unerlässlich, ihren Nutzen im Voraus zu bewerten. Vorsicht ist geboten, um die Leistung und die Konformität Ihres Fahrzeugs zu bewahren.